Hi, mein Name ist Kerstin. Ich wohne mit meinem Freund Karsten,
und den Podenca`s Rosa und Sari, unserem Podibuben Piet und mit unserem Pflegehund Yanko in Bleckede.
Z.Zt. wohnt noch die Podenca Atxa als Urlaubspflegi bei uns.
Wir nehmen seit Oktober 2011 regelmäßig Pflegehunde bei uns auf!
Seit August 2015 arbeiten wir mit dem Verein
zusammen.
....wenn Herrchen nach Hause kommt wird erst einmal ordentlich getobt....
die Mädels müssen dann erst einmal ausgiebig "Hallo" sagen....
Kerstin Grupe mit Podenco-Hündin Magalie, ihrem jüngsten Pflegekind. Bis die Vierbeiner ein neues Zuhause gefunden haben, kümmert sich die Bleckederin um sie, achtet außerdem darauf, dass sie in liebevolle Hände abgegeben werden. Foto: t & w
Ihr Leben ändert sich, als Kerstin Grupe Omi zum ersten Mal sieht. Im Hamburger Tierheim kauert die Podenco-Schäferhund-Hündin vor ihr auf dem Boden, vom Alter weiß geworden, die Rute vor Angst zwischen die Hinterbeine geklemmt und so dünn, dass Rippen und Hüftknochen aus dem struppigen Fell stechen. Dass die 14 Jahre alte Hündin im Tierheim sterben wird, scheint traurige Gewissheit. Maximal sechs Wochen gibt man ihr noch zu leben, im Tierheim-Alltag gleichbedeutend mit dem Schicksal "nicht vermittelbar". Kerstin Grupe nimmt Omi trotzdem zu sich. 14 Monate lebt die Hündin bei ihr - und öffnet das Herz der Bleckederin für eine neue Lebensaufgabe.
Als Pflegestelle kümmert sich die 42-Jährige heute um Hunde in Not, die ein neues Zuhause suchen. Genauer: um Hunde aus Mallorca. Zufällig ist sie bei der Suche nach Gesellschaft für Omi vor einem Jahr auf den gleichnamigen Verein gestoßen und hat schließlich aus einer anderen Pflegestelle bei Husum Podenco-Hündin Rosa bei sich aufgenommen. Die windhundähnlichen Jagdhunde werden in vielen südeuropäischen Ländern zur waffenlosen Meutejagd auf Kaninchen eingesetzt, "und leben oft unter katastrophalen Bedingungen", sagt Grupe.
Magalie zum Beispiel, ihr jüngstes Pflegekind, lebte jahrelang festgebunden an einer Kette, ohne ausreichend Futter und Wasser. Ihre Ohren sind verstümmelt, "vermutlich in der Sonne verbrannt, aus der sie nicht fliehen konnte", glaubt die Bleckederin. Auch gezielte Tötungen von Hunden gehörten auf Mallorca zum Alltag. "Werden streunende oder unliebsame Hunde in den Stationen dort abgegeben, bleiben drei Wochen Zeit, eine neue Familie zu finden. Gelingt das nicht, werden sie vergiftet." Für Kerstin Grupe Gründe genug, um sich für Hunde wie Magalie einzusetzen. Auch wenn sie die Kritik am Auslandstierschutz kennt.
"Mir ist klar, dass viele Leute meinen, unsere Tierheime wären voll genug", sagt Kerstin Grupe. "Doch den Hunden auf Mallorca droht der Tod, wenn wir ihnen nicht helfen." Vier Podencos hat sie mittlerweile bei sich aufgenommen: Rosa und Maria für immer - Zora und Magalie zur Weitervermittlung. Für beide Hündinnen hat die Bleckederin bereits eine neue Familie gefunden, trennen wird sie sich von ihnen allerdings erst in wenigen Wochen. Für die 42-Jährige das erste Mal, dass sie einen Hund, den sie ins Herz geschlossen hat, wieder abgeben muss. Ein Moment, "vor dem ich Angst habe", gesteht sie. "Aber ich weiß ja, dass sie in eine tolle Familie kommen." Und dass sie einem weiteren Hund in Not beim Start in ein besseres Leben helfen kann.
Solange die Hunde bei ihr leben, übernimmt Kerstin Grupe für sie die Futterkosten, versichert sie, zahlt für sie Hundesteuer und geht mit ihnen große Runden spazieren. Unterstützt wird die Bleckederin dabei von ihrem Lebensgefährten Karsten und Mutter Edda Grupe, "alleine wäre das nur schwer zu bewältigen". Warum sie das alles tut? "Weil diese Hunde auf Mallorca jämmerlich leiden", sagt sie. "Und weil sie mein Leben schöner machen." Früher sei sie nach der Arbeit in ein leeres Haus gekommen. "Heute begrüßen mich vier wunderbare Hunde." Nur Omi steht heute nicht mehr im Flur und wartet schwanzwedelnd, bis ihr Kerstin Grupe über den Kopf streichelt. Im Mai ist sie gestorben. Nicht im Tierheim. Sondern zu Hause.